Weihrauch & Medizin

Weihrauch in der traditionellen Medizin des Altertums

Weihrauch in der traditionellen Medizin des Altertums

Weihrauch wurde schon früh nicht nur als reines Räucherwerk betrachtet. Bereits in der traditionellen Medizin des Altertums fand er sehr großen Anklang. Sei es innerlich eingenommen als Weihrauchpaste oder Weihrauchtabletten oder äußerlich als Weihrauchbalsam. Nicht alle beschriebenen Wirkungen können heute nachgewiesen werden, da er früher beinahe den Stand eines Allheilmittel inne hatte. Man hat ihn also fast bei jeder Erkrankung eingesetzt - ohne bekannte Nebenwirkungen.

Jedoch zeigt sich, dass bei vielen Erkrankungen, bei denen Weihrauch eine Wirkung zeigte, eine entzündliche Reaktion zugrunde liegt. Die Wirkung bei entzündlichen Reaktionen kann heute durch Forschungsarbeiten bewiesen werden. Erstaunlich und beinahe einmalig ist die Tatsache, dass Weihrauch von Indien bis Afrika, vom Altertum bis zur Klostermedizin von Hildegard von Bingen verwendet wurde – eben aufgrund der überlieferten Wirkung.

Weihrauch als Allheilmittel in der Antike

Manche Erkrankungen „heilte“ man zum Beispiel durch Weihrauch, obwohl der Weihrauch an sich nichts gegen die Krankheit bewirkt hat. Zum Beispiel sagte man, dass die Räucherung mit Weihrauch gegen Malaria hilft. Der Weihrauch heilte jedoch nicht die Malaria, sondern vertrieb durch die Räucherung die krankheitsübertragenden Moskitos.

Bis heute ist bei den Beduinen das Kauen von Weihrauch sehr weit verbreitet, da man schon im Altertum sagte, das es gegen Magenverstimmungen und Zahnleiden helfen soll. Auch waren Pflaster und Salben mit Weihrauch sehr beliebt, vor allem bei der Wundheilung, der Blutstillung und bei Geschwüren. Es kam daher auch bei gynäkologischen Beschwerden zum Einsatz. Bei Hauterkrankungen wie z. B. Neurodermitis und Psoriasis erlebt er heute auch wieder eine Renaissance.

Gleichzeitig wurde Weihrauch auch oft bei Diarrhoe verabreicht. Dieses Krankheitsbild finden wir z. B. als Folge bei chronisch entzündlichen Darm­erkrankungen wie zum Beispiel Morbus Crohn. Hier zeigt Weihrauch bei vielen Patienten eine vergleichbare Wirkung wie chemisch hergestellte Medikamente.

Im Altertum wurde Weihrauch auch bei Krebs­erkrankungen verabreicht und Räucherungen dienten oft zur Linderung bei Atemwegs­erkrankungen.